Zevener Zeitung vom 23.09.2015
GYHUM-SICK. Themen wie die Entwicklungsmöglichkeiten von Windkraftanlagen im Landkreis und die Problematik beim Wohnungsbau in den Dörfern kamen bei der jüngsten Zusammenkunft des CDU-Arbeitskreises Raumordnung und ländliche Entwicklung zur Sprache.
Landrat Hermann Luttmann referierte
auf Einladung des Arbeitskreisvorsitzenden
Hans-Heinrich
Ehlen im Kreise der Christdemokraten.
Der Arbeitskreisvorsitzende
und Landtagsabgeordnete Ehlen
wies auf die große Verunsicherung
hin, die vielerorten zu
beobachten sei, wenn es um Baugenehmigungen
für den Wohnungsbau
gehe. Auch die Problematik
bei landwirtschaftlichen
Bauten erwähnte er.
Bedingt durch Viehhaltung,
Futter-, Gülle- und Reststoffläger
sei in vielen Orten die Geruchsimmission
über den zugelassenen
Grenzwerten. Hier würden Bestimmungen
wie die Geruchsimmissionsrichtlinie
(GIRL) und
einschlägige Urteile vom Oberverwaltungsgericht
eine Baugenehmigung
derzeit unmöglich
machen. „Oft sind junge Menschen
davon betroffen, die im
Dorf aufgewachsen sind und dort
seit Jahrzehnten leben. Sie dürfen
nicht in ihrem Heimatort ein
Wohnhaus bauen, und das große
Unverständnis ist nachvollziehbar“,
berichtete Ehlen.
Schwierige Gesetzeslage
Luttmann erläuterte den Arbeitskreismitgliedern
die schwierige
Genehmigungslage. „Den Zuständigen
in den Bauämtern sind vielfach
die Hände gebunden. Angestrengte
Gerichtsentscheidungen
im Sinne der Antragsteller wurden
verloren“, wusste der Landrat
zu berichten.
Die Arbeitskreismitglieder waren
sich einig, dass es sich lohne,
auf politischer Ebene für Lösungsmöglichkeiten
zu streiten,
um die Dörfer zu erhalten.
Das zu erwartende Landesraumordnungsprogramm
(LROP)
soll die Grundlage bilden, um für
das nächste Jahr
ein Raumordnungsprogramm
für den Landkreis
Rotenburg
auf den Weg zu
bringen. Die
Politiker bemerkten,
dass
die Landesregierung
hinsichtlich
des
neuen LROP
nicht voran komme, da es mit
dem ersten Entwurf Schiffbruch
erlitten habe und nach massivem
Widerstand einen Rückzieher machen
musste.
Im LROP sind neben den Vorgaben
für den Moorerhalt, künftige
Standorte für Windkraftanlagen
von großem Interesse. Hier
sei eine Verdoppelung der jetzigen
Windanlagenfläche möglich,
deshalb komme es schon zu großen
Aktivitäten von Projektentwicklern
und Windparkbetreibern.
„Der Landkreis Rotenburg hat
in Niedersachsen bei Windkraftanlagen
noch große Entwicklungsmöglichkeiten.
Die vorhandenen
Freiräume sollten genutzt
werden“, sagte der Landrat.
Lebhafte Diskussion
Nach einer lebhaften Diskussion
beschlossen die Arbeitskreismitglieder,
die besprochenen Themen
weiter zu verfolgen. Dazu
planen sie mehrere Veranstaltungen.
Wer Interesse an einer Teilnahme
oder näheren Informationen
hat, wird gebeten, sich an die
CDU-Geschäftsstelle in Rotenburg
(Große Straße 61a, Telefon:
04261/960222) oder direkt an
Heiner Ehlen (E-mail: ehlen-kalbe@
t-online.de) zu wenden. (ZZ/js)
Der Landkreis Rotenburg habe bei Windkraftanlagen noch große Entwicklungsmöglichkeiten. Die vorhandenen Freiräume sollten genutzt werden, so
die Meinung von Landrat Hermann Luttmann, vorgetragen bei der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises für ländliche Entwicklung.
(Foto Tödter)