Hans-Heinrich Ehlen

ehem. MdL & Landesminister a.D.

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Kolumne in der Bremervörder Zeitung vom 24.08.2017

Hochwasser und Gewitter: Wetterkapriolen sind keine Seltenheit mehr

Heute schreibt der CDU-Landtagsabgeordnete Hans-Heinrich Ehlen aus Kalbe

Liebe Leserinnen und Leser,

die Wetterkapriolen halten uns in diesem Jahr ganz schön auf Trab. Nach heftigen Regenschauern standen viele Keller unter Wasser, nicht jedes Dach hielt den starken Sturmböen stand, und bei den Landwirten und Obstbauern wird 2017 nicht zu den guten Erntejahren zählen. Immer häufiger hören wir von Unwetterwarnungen im Radio und Fernsehen und fragen uns: Ist das noch normal?

Wir wissen, dass das Wetter ein sehr komplexes System ist. Verändert sich auch nur ein Parameter, wie die durchschnittliche Temperatur, hat das weitreichende Folgen. Die langfristige Veränderung der globalen Wetterverhältnisse hat verschiedene Ursachen. Weil auch unser Handeln direkten Einfluss auf unsere Umwelt hat, sollten wir stets das eigene Tun hinterfragen, ändern und umweltbewusst handeln. Sicher werden wir im kleinen Deutschland mit einem Prozent der Weltbevölkerung unseren Erdball nicht retten, aber wir können Zeichen setzen. Wenn jeder, auch im Kleinen, etwas dazu beiträgt, bringt es in Summe sehr viel. Unser ehrgeiziger Plan in der Energiepolitik ist ein gutes Beispiel dafür, wie mit erneuerbaren Energien CO2 eingespart werden kann.

Die extremen Wetterlagen in Deutschland haben zugenommen. Der Deutsche Wetterdienst verzeichnet für den Monat Juli in Niedersachsen mit rund 145 Liter Regen pro Quadratmeter das Doppelte des Monatssolls. An zahlreichen Messstellen entstanden neue Niederschlagsrekorde für den Juli.  Besonders bitter hat es die Menschen vor vier Wochen in Südniedersachsen getroffen. Sintflutartige Regenfälle überschwemmten Dörfer, Städte und Felder. Die Weizenernte fiel bei vielen Landwirten buchstäblich ins Wasser. Viele Bestände konnten aufgrund der andauernden Niederschläge nicht zum optimalen Zeitpunkt geerntet werden.  Der niedersächsische Landtag hat in seiner Sitzung in der vergangenen Woche 50 Millionen Euro Soforthilfe für Hochwassergeschädigte und die kommunale Infrastruktur einstimmig auf den Weg gebracht.

Der Hochwasserschutz in Niedersachsen ist eine Daueraufgabe, der höchste Priorität beigemessen wird. Ziel der Landesregierung ist es, den Extremhochwasser-Ereignissen vorzubeugen und den Hochwasserschutz  in Niedersachsen dauerhaft zu stärken.  Dazu gehören zum Beispiel ein verstärkter Deichschutz und ein integrierter, flussgebietsübergreifender Hochwasserschutz.  Aber wir sollten uns auch hinterfragen, ob gut gemeinte Aktionen, wie eine Vernachlässigung von Grabenräumung und Renaturierung , der richtige Weg sind, wenn bei Starkregenfällen alles überflutet, weil die Gräben kein Wasser aufnehmen können.

Wir werden uns auf das steigende Wetterrisiko einstellen müssen. Ob im beruflichen oder privaten Bereich: Es liegt es an uns, mögliche Gefahren im Vorfeld zu erkennen und zu schauen, wie man sie, und die damit verbundenen materiellen Schäden, vorbeugend verringern kann. Jede Zeit hat ihre Probleme und Aufgaben, packen wir sie an und warten wir nicht auf andere.

Ihr
Heiner Ehlen

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