Hans-Heinrich Ehlen

ehem. MdL & Landesminister a.D.

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Bremervörder Zeitung vom 13.05.2017

Anerkennung ist der Lohn der Ehrenamtlichen

Brief aus Hannover: Heute schreibt Hans-Heinrich Ehlen, Abgeordneter der CDU im Niedersächsischen Landtag

Liebe Leserinnen und Leser,

in der Hoffnung auf ein langes und gesundes Leben investieren etliche Menschen viel Zeit und Geld in Fitness-Studios oder Ratgeberlektüren. Gar nicht nötig, würden viele freiwillig Engagierte entgegnen. Wenn sie rückblickend ihr Leben als zufrieden und erfüllt beurteilen, dann hat häufig das Ehrenamt eine große Rolle gespielt.
Sie haben nicht nur Verantwortung für sich und ihre Familie, sondern auch für ihr Umfeld übernommen. Sei es, dass sie im Sportverein, bei der Feuerwehr oder im Schützenverein aktiv waren, sich während der Schulzeit der Kinder als Elternvertreter oder im Förderverein engagiert oder bei der Kirche, dem DRK oder sozialen Einrichtungen geholfen haben.
Unser Leben wird begleitet von freiwilligen Leistungen, die Menschen für ihre Mitmenschen erbringen, und die Betätigungsmöglichkeiten sind vielfältig. Auch in der Politik in den Orten, Gemeinden, Städten und im Landkreis ist die Arbeit ehrenamtlich engagierter Menschen unverzichtbar. Schätzungen zufolge machen sich in Deutschland mehr als 23 Millionen Menschen in ihrer Freizeit stark für die Gesellschaft. Ohne ihre aktive Mithilfe wäre unser Gesellschaftssystem nicht möglich, deshalb gebühren ihnen Dank und Anerkennung.
Dennoch werden leider immer häufiger Vereine mit dem Problem konfrontiert, dass Vorstandsmitglieder zurücktreten und sich keine Nachfolger finden. Oft befürchten die Vereinsmitglieder, sich mit einem Vorstandsposten auf Jahre zu binden oder sie scheuen schlichtweg ehrenamtliche Führungspositionen. Die Folge kann sein, dass immer mehr Arbeit auf den Schultern der amtierenden Vorstände lastet und diese früher oder später frustriert ihre Posten niederlegen.
Wieviel Positives mit ehrenamtlicher Arbeit verbunden ist und welche Chancen sie bietet, privat wie auch beruflich, wird oft vergessen. In verantwortungsvoller Position sind Vorstandsmitglieder im Grunde die Manager des Vereins. Sie können mitgestalten, helfen und etwas bewegen. Tätigkeiten, von denen nicht nur die Mitglieder profitieren, sondern auch der ehrenamtlich Engagierte.
Diesen gut gemeinten Rat habe ich in einem Grußwort auch den 31 neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus 15 Ländern mitgegeben, die vor zwei Wochen im Rotenburger Kreishaus ihre Einbürgerungsurkunden vom Landrat Hermann Luttmann und mir überreicht bekommen haben. Sich im Ehrenamt zu engagieren und somit selber die Gesellschaft zu gestalten, ist weitaus mehr als eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Wer sich ehrenamtlich engagiert, lernt neue Menschen kennen, gewinnt an Erfahrung und vergrößert sein persönliches Netzwerk. Nicht zuletzt kann man in Vorständen lernen, Verantwortung zu übernehmen und seine Fach-, Sozial- und Führungskompetenzen zu erweitern. Wie heißt es so schön: „Man wächst mit seinen Aufgaben“.
Mir erging es nicht anders, wenn auch das nicht der übliche Werdegang ist. Ich habe als Klassensprecher begonnen und mich in den folgenden Jahrzehnten auf vielfache Weise engagiert. Von der Dorfjugend und Theatergruppe über den Sport-, Heimat- und Schützenverein bis hin zum Gemeinderat, Landvolk- und Wasserverband und schließlich bis in das Ministeramt. Jedes Amt habe ich gerne ausgeübt, und ich würde es jeden Tag wieder so machen.
Ein schönes Wochenende,

Ihr Heiner Ehlen

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