Hans-Heinrich Ehlen

ehem. MdL & Landesminister a.D.

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Kolumne in der Bremervörder Zeitung vom 02.05.2015

 Schönheit der Region würdigen

Liebe Leserinnen und Leser,

egal, ob im Fernsehen, Rundfunk oder Zeitung: Der Aufmacher ist meistens eine Negativmeldung, die zum Hinsehen, Hinhören oder Lesen animieren soll. 
Ich möchte dagegen heute den Bürgern unserer Region einfach mal, ganz unspektakulär, Dank und Lob aussprechen. Wenn ich in diesen Frühlingstagen durch unseren Landkreis fahre, zeigt er sich von einer seiner schönsten Seiten. Die Ortschaften, Hofstellen und Gärten wirken ebenso aufgeräumt wie die Feldmark und lassen ein gutes Licht auf die Bewohner und Verantwortungsträger fallen.
Guter Brauch ist es, dass sich Mitglieder der örtlichen Vereine, Freiwilligen Feuerwehr und Privatpersonen mit verschiedenen Aktionen an dem jährlichen „Frühjahrsputz“ ihrer Dörfer und Städte beteiligen. Ortsmittelpunkte wurden aufgeräumt und mit bunten Frühlingsblumen bepflanzt. Ruhebänke und Spielplätze wurden aus dem Winterschlaf geholt, wo nötig ausgebessert und mit neuer Farbe versehen. Sie sind beliebte Treffpunkte im Ort, die Jung und Alt zum Klönschnack und Verweilen einladen.

Der Winterunrat wurde aus den Gräben und Wegeseitenräumen aufgesammelt und fachmännisch entsorgt. Landwirtschaftliche Siloplätze sind aufgeräumt, die Folie gesammelt und für neue Befüllung vorbereitet. Dieses Gemeinschaftswerk ist nicht selbstverständlich. Es zeigt uns aber, dass der Gemeinschaftssinn vorhanden und in Ordnung ist,  und dass sich bei diesen Aktionen keiner ausschließen kann. Wer sich selber einmal an einer dieser Aufräumaktionen beteiligt hat, wird künftig seine Zigarettenkippen, Plastiktüten und Verpackungen ordnungsgemäß entsorgen und nie wieder achtlos wegwerfen.
Vielleicht sind die genannten Beispiele für Sie selbstverständlich, aber glauben Sie mir, Gäste aus vielen Gegenden unseres Landes sind voll des Lobes und blicken anerkennend, und ein bisschen neidisch, auf unsere schöne Region. Sie honorieren es durch weitere Besuche und Werbung für unsere Gegend. Deshalb gilt auch hier mein Dank allen Mitstreitern und Weggefährten.

Die Zeit der Bestellung in unseren Gärten und auf den Feldern geht dem Ende entgegen. Das Wunder des Keimens, Wachsens und Reifens kann also beginnen. Die Hege und Pflege unserer Kulturpflanzen ist für Gartenfreunde und Landwirte immer wieder eine große Herausforderung, die über den Ertrag und die Erntequalität entscheidet. Aber, Hand aufs Herz: Wer ist heute noch in der Lage, Unkrautkeimlinge von den keimenden Kulturpflanzen zu unterscheiden? Sicher, für Landwirte ist es das tägliche Brot, aber bei vielen Mitbürgern, vor allem aus der jüngeren Generation, gibt es leider mittlerweile große Wissenslücken.
Ich freue mich, wenn hier wieder mehr Basiswissen in Biologie und Pflanzenkunde in den Schulen vermittelt wird. Wir beschweren uns, dass täglich viele Arten vom Erdball verschwinden, sind aber oft selber nicht in der Lage, den Knöterich vom Franzosenkraut oder der Vogelmiere zu unterscheiden. Wünschenswert wäre es, wenn auch die ältere Generation die Kinder und Kindeskinder an die Hand nimmt und dazu beiträgt, dass dieses Wissen weiter vermittelt wird.
In diesem Sinne wünsche ich viel Freude an der Natur und an den gepflegten Dörfern und Städten der Region.

Ihr
Heiner Ehlen

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