Zevener Zeitung vom 18.03.2014
Fleischuntersuchung und Facharbeitermangel
CDU-Landtags-Arbeitskreise „Landwirtschaft“ und „Verbraucherschutz“ beim Vion-Schlachthof in Zeven und bei der Firma Fricke
ZEVEN. Um sich über die EU-Vorgaben zur visuellen Fleischuntersuchung,
die ab 1. Juli 2014 in
Kraft tritt, zu unterrichten, hatten
sich die CDU-Landtagsarbeitskreise „Landwirtschaft“ und „Verbraucherschutz“ im Zevener
Schlachthof zu einem Informationsbesuch
eingefunden. Auf
Grund des großen Interesses und
der zahlreichen Abgeordneten
wurde der theoretische Teil im „Hotel Paulsen“ vorgestellt.
An Hand einer Power-Point-
Präsentation habe Vion-Vorstand
Dr. Heinz Schweer das seit 2008
in Zeven praktizierte Modell der „Risikoorientierten Fleischuntersuchung“ vorgestellt, heißt es in
einer Pressemitteilung. Es habe
das fast hundert Jahre bestehende
manuelle Fleischuntersuchungsverfahren
abgelöst. Das althergebrachte
System sei darauf ausgerichtet
gewesen, den Schlachtkörper
im Bereich der Drüsen und
anderer Körperteile anzuschneiden.
Die hierbei möglichen Verschleppungen
von Bakterien von
einem Schlachtkörper zum anderen
seien heutzutage nicht mehr
tolerabel und zeitgemäß, außerdem
gehe damit eine Wertminderung
einher. Nach dem in Zeven
erarbeitetem Verfahren werde auf
einen Anschnitt verzichtet, wenn
es keine mit dem Auge sichtbaren
und vom gesunden Schlachtkörper
abweichenden Merkmale gebe.
Blutuntersuchungen
Anstelle des Anschnitts werde
durch Blutuntersuchungen und
mikrobiologische Untersuchungen
der eventuelle krankhafte Befall
der Tiere sehr viel genauer
und sicherer ermittelt als mit dem
Messer. Es erfolge darüber hinaus
die Einbeziehung der Herkunftsbetriebsdaten
in Sachen des Gesundheitsstatus
während der
Mastperiode mit Bericht des Betreuungstierarztes
und die Registrierung
des Futterlieferanten.
Zweiter Exkursionspunkt der
Arbeitskreise war eine Betriebsvorstellung
der Firma Fricke in
Heeslingen. An Hand der Firmenentwicklung
von der Dorfschmiede
hin zum Globalplayer,
habe Firmeninhaber Hans-Peter
Fricke seinen Betrieb vorgestellt.
Beeindruckend sei die rasante
Entwicklung zum größten deutschen
Ersatzteilanbieter, aber
auch der Aufwand in Logistik
und Lagerhaltung. Große Sorgen
mache sich Hans-Peter Fricke über den demografischen Wandel
und den Facharbeitermangel.
Den Politikern habe er mit auf
den Weg gegeben, das „früh in
Rente gehen“ nochmal zu überdenken,
denn eine vom Mittelstand
geprägte deutsche Wirtschaft
brauche auch künftig ältere
und erfahrene Mitarbeiter. (js)
Mitglieder der CDU-Landtags-Arbeitskreise „Landwirtschaft“ und „Verbraucherschutz“
mit Vion-Vorstand Dr. Heinz Schweer vor dem Eingang
des Vion-Schlachthofes in Zeven (von links): MdL Anette Schwarz , MdL
Hans-Heinrich Ehlen, MdL Hans-Joachim Denecke-Jöhrens, MdL Otto Deppmeyer,
Dr. Heinz Schweer, MdL Ingrid Klopp, MdL Helmut Dammann-Tamke
und MdL Karl-Heinz Bley (Zweiter von rechts).
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