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Zevener u. Bremervörder Zeitung vom 24.11.2010

Wohnortnahe Beschulung erhalten

Ross-Luttmann und Ehlen: Oberschule als Antwort auf alternde Gesellschaft - Land fördert Gedenkstätte Sandbostel

GYHUM. Mit einer Handvoll Neuigkeiten aus Hannover sind die CDU-Landtagsabgeordneten Mechthild Ross-Luttmann und Hans-Heinrich Ehlen im Niedersachsenhof in Gyhum-Sick vor die Presse getreten. Im Zuge der Beratungen für den Landeshaushalt 2011 sende die Regierung aus Hannover etliche Signale ins Land, betonte Ross-Luttmann.
Unter anderem werden im kommenden Jahr zusätzlich 1,95 Millionen Euro für die Förderung der Ganztagsbetreuung in den Schulen bereitgestellt. Für den Einstieg in die so genannte „Inklusion““ (gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderungen) stehen 2011 925.000 im Etat.
Eine gute Nachricht hatte die Landtagsabgeordnete auch für die Polizisten parat: 500.000 Euro will die Regierung im nächsten Jahr für den Überstundenausgleich im Zusammenhang mit dem Castor-Einsatz bereitstellen. Darüber hinaus lässt die Regierung 1,47 Millionen  Euro springen, um neue Stellen bei der Polizei zu schaffen.
Dass das Land auch zum Erhalt der 280 Familien-Service-Büros beitragen will, betonte Ross-Luttmann und verwies auf die Bereitstellung von vier Millionen Euro im kommenden Jahr. Die Finanzierung der Büros mit Landesmitteln war ursprünglich auf vier Jahre begrenzt und wäre jetzt ausgelaufen. Auch die Förderung von Kindern, die im Kindergartenalter sprachliche Defizite erkennen lassen, sei der Landesregierung ein Anliegen.
Für die Einführung der Oberschule seien im Haushalt 2011 weitere zehn Millionen Euro vorgesehen, ergänzte Ehlen. In Vorbereitung auf die im März kommenden Jahres angestrebte Verabschiedung des entsprechenden Gesetzes hat die Landesregierung am 30. November zum zweiten Bildungsgipfel eingeladen. Die Hauptverwaltungsbeamten, Schulleiter und Elternratsvorsitzende sind für den 17. Dezember eingeladen, um detaillierte Informationen bezüglich der Oberschule zu erhalten, die mit Beginn des nächsten Schuljahres eingeführt werden soll.
Ehlen ergänzte, dass in etlichen Gemeinden im Landkreis die Einrichtung einer Oberschule denkbar sei. Er riet dazu, sich in den Räten zügig mit dem Thema zu befassen, gegebenenfalls „Vorratsbeschlüsse zu fassen“ und im Etat für 2011 schon mal eine Haushaltsstelle zu bilden, um flugs einen Antrag auf Einrichtung einer Oberschule stellen zu können, wenn das Gesetz raus ist. Ehlen versicherte, dass die Voraussetzungen dafür, die Oberschulen gut ausstatten zu können, geschaffen seien.
„Die Oberschule ist eine Antwort auf den demographischen Wandel“, unterstrich Ross-Luttmann. Es sei in Niedersachsen ein Rückgang der Schülerzahlen in Höhe von 200.000 Schülern binnen zehn Jahren zu verzeichnen. Die Landesregierung verbinde mit der Schaffung von Oberschulen das Ziel, die wohnortnahe Beschulung zu erhalten. „Das ist ein ausgewogener Vorschlag“, urteilt die Unterstedter Landtagsabgeordnete.
Jetzt sei es an den Politikern in den Samtgemeinden und Gemeinden, zu überlegen, wie sie das schulische Angebot vor der Haustür retten können. Das Einrichten von jahrgangsübergreifenden Klassen sei  kein Tabu mehr.
Sowohl Mechthild Ross-Luttmann als auch Hans-Heinrich Ehlen  legen Wert auf die Feststellung, dass das Unterrichtsniveau und die Fächervielfalt an den Gymnasien in keinem Fall leiden dürften. Der Erhalt der bestehenden Gymnasien stehe außer Frage.
Schließlich wies Ehlen darauf hin, dass das Land die Kofinanzierung für den Auf- und Ausbau der Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel  mit 1,4 Millionen Euro sicherstelle. Er geht davon aus, dass die  Dokumentations- und Gedenkstätte „Ende 2011 fertig ist“ und riet dazu, deren Mitarbeiter gewähren zu lassen. „Die Konzepte sind gut“, unterstrich Ehlen. (zz/tk)

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