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Zevener Zeitung vom 30. Juni 2008

Langer Weg zu „Milch und mehr“

Kreisweit erstes Melkhus in Heeslingen eröffnet – Musik, Tanz und frische Produkte auf Koenekes Hof

Heeslingen (gh). Die Erleichterung war allen am Projekt des Touristikverbandes Beteiligten anzusehen. Endlich waren sie an ihrem Ziel, der Eröffnung des ersten von insgesamt einem Dutzend Melkhüs im Landkreis, angekommen. Das schmucke grüne Häuschen auf dem Hof von Uta und Rudolf Koenecke lädt nunmehr den ganzen Sommer Besucher ein, sich bei frischen Milchprodukten eine Pause zu gönnen.

In Koeneckes Scheune begrüßte die Bläserklasse des Zevener St. Viti-Gymnasiums die Gäste mit flotten Rhythmen. Adrett gekleidete Landfrauen mit unübersehbaren grünen Schürzen, alles zukünftige Betreiberinnen der Melkhüs, kümmerten sich um das leibliche Wohl. Allen voran die rührige Vorsitzende des Melkhusvereins, Uta Koenecke, die sich schon zuvor mit ihrem Hofladen der Vermarktung von „Milch und mehr“ verschrieben hatte.
Unter den Gästen war alles vertreten, was das Leben auf dem Lande repräsentiert, von der Kommunalpolitik über die heimische Wirtschaft, Vereine, Verbände bis hin zum „Minister für Essen und Trinken“, wie Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen sich selbst gern scherzhaft nennt.
Der Geschäftsführer des Touristikverbandes Landkreis Rotenburg, TouROW, Udo Fischer, ließ noch einmal den schwierigen Weg Revue passieren mit all den Förderanträgen, die gestellt werden mussten, bevor überhaupt aus einer Idee ein Projekt werden konnte. Für die Landwirtsfamilien, die dieses Melkhus-Projekt realisieren, wird es von April bis September keine freien Wochenenden mehr geben, denn die Melkhüs sind täglich geöffnet. Neben frischer Trinkmilch gibt es unterschiedliche Mixgetränke, Desserts aus Joghurt oder Quark, selbst gemachtes Eis sowie Käse-Variationen. Auf Koeneckes Hof war auch das einzige mobile Melkhus vertreten, das von Bernd Kueck aus Langenhausen betrieben wird. Der dortige Milchhof Kueck, eine Art „Minimolkerei“, beliefert auch das Melkhus in Heeslingen, denn auf dem Hof Koenecke gibt es gar keine Milchkühe.
Die offizielle Eröffnung des ersten Melkhus im Landkreis nahm der Landwirtschaftsminister vor, nachdem Samtgemeindebürgermeister Johann Klintworth und Landrat Hermann Luttmann lobende Grußworte in Richtung der Initiatoren gesprochen hatten.
Ehlen berichtete, dass ein Landwirt im Nachbarkreis Stade ihm gestanden habe, dass seine Frau mit ihrem Melkhus mehr verdiene, als er auf dem Hof. Rudolf Koenecke hörte dies mit Wohlwollen. Auf seinem Hof herrschte den ganzen Nachmittag buntes Treiben bei Kaffee, Kuchen und bei „Milch und mehr.“

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