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Zevener Zeitung vom 24. Oktober 2007

Ehlen: Ein Ort zur Begegnung mit der Zeit

Drei-Kreis-Stein: Minister und Landtagsabgeordnete setzen Zeitkapsel mit bedeutungsvollen Dokumenten ein

Ramshausen/Bockhorst. Im Juli fand in der Feldmark Bockhorst-Ramshausen ein bedeutsames Ereignis statt: die Einweihung eines historischen Grenzsteines, den sogenannten „Drei-Kreis-Stein“. Historisch deshalb, weil eben an diesem Punkt die drei Landkreise Rotenburg, Stade und Harburg aufeinandertreffen.
Kürzlich wurde hier nun eine Zeitkapsel mit verschiedenen Dokumenten eingesetzt (Einladung zur offiziellen Übergabe des Drei-Kreis-Steines am 19. Juli, Broschüre „60 Jahre Niedersachsen – Alles war – alles wird“, eine CD „Niedersachsen – Mein Lieblingsland“, „Bürger-Info“ und Kurzinformationen über die Landkreise Rotenburg/ Wümme und Harburg, Zeitungen aus den drei Landkreisen mit Berichten und Fotos über die Übergabe-Zeremonie, Historie zum Drei-Kreis-Stein (Verfasser: Hartmut Vollmer, Leiter der Sparte Chronik und Schrifttum, Heimatverein der Börde Sittensen), Münzen: Deutsche Mark, Euro, Pfennig- und Centstücke, Broschüre über geltende Euro-Münzen in Europa.
Initiator der gesamten Aktion ist Hans-Heinrich Ehlen, niedersächsischer Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der seinerzeit die Anregung von Manfred Klindworth, dessen Familie in Besitz dieser Fläche steht, aufgenommen und gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke (Harburg) und Helmut Dammann-Tamke, Stade, umgesetzt hatte. Dem Minister oblag es jetzt auch, die inhaltsschwere Kapsel in das Erdloch zu versenken. Seine Landtagskollegen gaben einige Schaufeln Sand dazu, bevor mit technischem Gerät der Boden fest verschlossen wurde. „Scheine sind hier übrigens nicht zu finden“, merkte Ehlen augenzwinkernd an. Und: „Dieser Stein ist als Begegnung der Zeit zu sehen und kann eine richtige Wallfahrtsstätte werden“. Anwesend waren neben den Landtagsabgeordneten auch Vertreter der betreffenden Landkreise, Gemeinden und des Sittenser Heimatvereins, der die künftige Pflege und Unterhaltung des Grenzsteines übernimmt. Der Verein hat dort auch eine Schautafel mit Erläuterungen zur Historie des Drei-Kreuz-Steines aufgestellt. Den zieren Wappen der drei Landkreise. Außerdem markieren drei eingemeißelte Kreuze die Grenzen zwischen den damaligen Ämtern Moisburg, Harburg und Zeven. Der Findling wurde im Übrigen bereits 1768 als „3-Krütz-Stein“ erwähnt.
Im Anschluss an die Zeremonie übergab Johann Heins, Vorstand der Zevener Volksbank eG, im Namen seines Hauses, der Volksbank Geest und der niedersächsischen Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken an den Heimatverein einen Scheck über 5.500 Euro. „Dieser Betrag ist aus gemeinsamen Mitteln geflossen, denn auch wir möchten dazu beitragen, Kulturgut der Nachwelt zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, führte Heins aus. Heimatvereinsvorsitzender Wilhelm Gohde bedankte sich für die großzügige Spende und versprach, den Schaukasten stets aktuell zu halten. Er hoffe, das der Weg noch touristisch ausgebaut werde und viele Wanderer und Radfahrer in diese Idylle kämen, um hier auszuruhen und den Stein zu besichtigen. Hartmut Vollmer merkte an, dass diese Stätte in die offiziellen Gästeführungen künftig mit einbezogen werden solle und der Landkreis sowie der Tourow den Weg dorthin erschließen und beschildern wollten.


Minister Hans-Heinrich Ehlen sowie die Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke (Harburg) und Helmut Dammann-Tamke (Stade) und weitere Vertreter der Landkreise Stade und Rotenburg


Vertreter der Landkreise, Gemeinden und des Heimatvereins wohnten der Zeremonie bei.


Wilhelm Gohde und Hartmut Vollmer vom Heimatverein nehmen in Gegenwart von Minister Heiner Ehlen und den Landtagsabgeordneten Heiner Schönecke (Harburg) und Helmut Dammann-Tamke (Stade) den Scheck von Volksbank-Mitarbeiter Christian Ropers entgegen.

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