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Zevener Zeitung vom 05.01.2005

„Der Milchpreis wird etwas freundlicher“

Interview mit Minister Ehlen zum Thema Landwirtschaft und Forstämter

Rotenburg (bn). Am Rande der jüngsten Kreistagssitzung in Rotenburg bestand die Möglichkeit, den Kalber Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Hans-Heinrich Ehlen (55), für ein Gespräch zu gewinnen. Ehlen ist Mitglied der CDU-Kreistagsfraktion.


Nachdenklicher Minister: Hans-Heinrich Ehlen
im Kreistag (Foto:bn)

Zevener Zeitung: Herr Minister Ehlen, ab dem 1. Januar wird die Neugliederung der Forstämter wirksam. Sparmaßnahmen auf Kosten effektiver Arbeit?

Hans-Heinrich Ehlen: Wir gehen davon aus, das wir weiterhin effizient arbeiten. Durch Neustrukturierung und privatwirtschaftliche Ausrichtung der „Anstalt niedersächsischer Landesforsten“ werden wir versuchen, bis 2008 etwa 20 Millionen Euro weniger Defizit aus den Landesforsten zu erwirtschaften. Die Schwarze Null im Produktbereich I, also Holz und Jagd, soll im Jahre 2008 erreicht werden. Die positiven Ergebnisse des Jahres 2004 lassen dieses Ziel erreichbar erscheinen.

Ein anderes Thema: Das Waldsterben hat teilweise dramatische Formen angenommen. Was ist zu tun?

Es ist die Frage zu beantworten, wie wir der Versäuerung der Waldböden durch Einträge aus der Atmosphäre entgegenwirken können. Die Belastung der Waldböden hieraus ist der eigentliche Auslöser dieser Waldschäden.

Sie sind, was die Legehennen-Verordnung betrifft, anderer Meinung als Ihre Bundeskollegin Künast. Warum?

Es wandern Arbeitsplätze in der Tierhaltung ab, und zwar etwa 5 000 Stellen. Es wandern die Legehennen ab, und wir haben den Tierschutz selber nicht mehr in der Hand, wie zum Beispiel in der von mir favorisierten Kleinvoliere.

Die Bauern protestieren gegen den Milchpreis. Ist der Politik etwas eingefallen, um gegenzusteuern?

Ich hoffe, dass es aus der Agrarreform möglich sein wird, die Produktion dem Verbrauch anzupassen. Die Entkoppelung der Prämie bietet eine Alternative. Der derzeitige Milchpreis ist schon etwas freundlicher.


Milchverarbeitung (bei der Nordmilch): Mit der Agrarreform die Produktion dem Verbrauch anpassen.

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