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Zevener Zeitung 18. Dezember 2003

Minister Ehlen sieht einige Chancen in grüner Gentechnik

„Jetzt praktische Erfahrungen sammeln“

Kalbe/Hannover. Der niedersächsische Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Hans-Heinrich Ehlen stattete kürzlich einen Besuch bei dem in Buxtehude ansässigen Saatzuchtunternehmen Pioneer Hi-Bred ab.

Der Minister informierte sich über die Entwicklungen in der Biotechnologie und deren Einsatz in der modernen Pflanzenzüchtung. Er zeigte sich beeindruckt von den Möglichkeiten, die diese neuen Technologien bieten. Ein Beleg für die Akzeptanz der verbesserten Pflanzensorten zeigt die Entwicklung der weltweiten Anbauflächen.

Im Jahr 2002 wurden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums die Fortschritte der grünen Gentechnik auf rund 60 Mio Hektar genutzt und erreichten nunmehr das Fünffache der gesamten deutschen Ackerfläche. In Europa herrschte dagegen bislang Stillstand. Lediglich im EU-Mitgliedsland Spanien wurde in 2003 auf mehr als 30.000 Hektar insektenresistenter Bt-Mais angebaut. Dieser Mais verfügt über einen Abwehrmechanismus gegenüber dem stark verbreiteten Fraßschädling Maiszünsler und macht den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu dessen Bekämpfung überflüssig.

Minister Ehlen begrüßt ausdrücklich eine schrittweise Einführung der grünen Gentechnik in Deutschland im Rahmen von Anbauprogrammen, um damit praktische Erfahrungen zu sammeln.
Minister Ehlen unterstrich seine Forderung nach der seit Oktober 2002 überfälligen Umsetzung der neuen EU Freisetzungsrichtlinie in das deutsche Gentechnikrecht durch die Bundesregierung. Er fordert ein praktikables Miteinander aller Anbauformen nach Maßgabe der ergangenen EU Leitlinie zur Koexistenz, d.h. gleichberechtigter Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen neben konventionellem Anbau und ökologischer Produktionsweise.
Minister Ehlen betonte, dass bei Umsetzung der vorgenannten Kriterien auch weiterhin Wahlfreiheit für die Verbraucher gewährleistet werden kann.

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