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Kolumne in der Bremervörder Zeitung am 04.05.2013

Dauerausstellung über die Kriegs- und Nachkriegszeit im Lager Sandbostel ist ein Produkt vieler Beteiligter

Liebe Leserinnen und Leser,

am Montag wurde in Sandbostel die Dokumentations-und Gedenkstätte im Rahmen der Gedenkfeier zum Tage der Befreiung mit der Eröffnung der Dauerausstellung in der „Gelben Baracke“ weiter vervollständigt. Wer hätte vor gut zehn Jahren gedacht, dass dieses überhaupt möglich wäre und ein Kulturstaatsminister Bernd Neumann und der Niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil diesen Akt durch ihre Mitwirkung aufwerten.  Als Beteiligter am Rande, danke auch ich allen Akteuren, die im  Haupt- aber auch vor allem im Ehrenamt diesen Weg gegangen sind und ermöglicht haben. Es waren Professor Dr. Herbert Obenaus und Landtagspräsident Prof. Rolf Wernstedt, die in Hannover mit Ministerpräsident Christian Wulff und anderen die „Problem-Baustelle Sandbostel“ ins Gespräch gebracht haben. Vor Ort ist dann mit den beiden Moderatoren, Superintendent i. R. Hans-Wilhelm Hastedt und Regierungsschuldirektor i.R. Horst Rademacher, der Boden bereitet worden, dass divergierende Meinungen zueinander finden konnten und Brücken gebaut wurden. Die örtlichen Politiker in Sandbostel, Selsingen und dem Landkreis Rotenburg haben es über die Reihe der Bürgermeister Clement-Volker Poppe, Hans-Peter Hanschen, Johann Gerken, Peter Radzio, Werner Borchers, Hans- Hinrich Pape und Landrat Hermann Luttmann verstanden, die Bevölkerung in dieses Projekt mit einzubeziehen und um Verständnis zu werben.
Motoren waren auch der Franzose Bernard Le Godais, der von 1940 bis 1945 als Kriegsgefangener im Lager war, und Joachim Behnken mit seinem Buch über die Lagerkirche. Der Stiftung Lager Sandbostel und deren Vorsitzenden Karl-Heinz Buck und Detlev Cordes mit den Vorstandsmitgliedern ist es gelungen, mit einem Kontostand „Null“ beginnend, dass jetzige Projekt auch finanziell abzusichern. Der Dank an Bund und Land ist hier verbunden mit der damaligen niedersächsischen Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann, die unter schwierigsten Bedingungen (wirtschaftliche Rezession in Deutschland), eine  1/3 - Landesbeteiligung für den Bundeszuschuss von dann ca. 1,2 Mill. Euro aus dem engen Landeshaushalt „loseisen“ konnte. Am Ende ist es gelungen, mit vielen Zustiftern, die Wege zu ebnen und das „Wir“ und „Unser“ an diesem Ort in den Vordergrund zu bringen.
In die Zukunft gerichtet ist für Besucher, Schulklassen und internationalen Jugendgruppen ein würdiger Ort der Dokumentation und des Gedenkens entstanden, der uns als Mahnung für den Frieden und als Warnung vor Krieg, Unrecht und deren grausigen Begleiterscheinungen stets gegenwärtig ist.
Ein schönes Maiwochenende wünscht Ihnen
Ihr Heiner Ehlen

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