Hans-Heinrich Ehlen

ehem. MdL & Landesminister a.D.

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Zevener Zeitung vom 17.04.2020

Altenteiler fährt noch gerne Trecker

Was macht eigentlich Hans-Heinrich Ehlen aus Kalbe, der ehemalige niedersächsische „Minister für Essen und Trinken“?

Von Andreas Kurth

Kalbe. „Nach dem langjährigen Ausflug in die Politik bin ich zu meinen Wurzeln hier in Kalbe zurückgekehrt“, berichtet der frühere Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG. „Aber ich habe hier ganz bestimmt keine Langeweile. Für einen Altenteiler auf dem landwirtschaftlichen Hof gibt es genug zu tun.“

Er habe viel Spaß daran, sich als Mädchen für alles zu betätigen, so Ehlen. Er sei noch fit genug, um mit dem Trecker auf den Feldern die anfallenden Arbeiten zu erledigen, so habe er jetzt aktuell dabei geholfen, das Saatbeet auf einigen Flächen fertigzumachen. „Aber ich beherrsche auch noch die Technik, um das Vieh zu füttern, wenn es mal sein muss. Wenn ich das rechtzeitig weiß, hat das Helfen auf dem Hof für mich Vorrang vor anderen Terminen außer Haus.“

23 Jahre im Landtag

Und solche Termine gibt es auch noch reichlich. 2017 hat Ehlen nicht wieder für den Niedersächsischen Landtag kandidiert, dem er seit 1994 ununterbrochen angehörte. „Das war schon eine lange Zeit, und wenn heute jemand in Hannover nach Heiner Ehlen fragt, oder nach dem ‚Minister für Essen und Trinken‘, den kennt man noch. Ich werde immer noch von Abgeordneten als Gastredner eingeladen, und etliche rufen mich immer mal wieder an, um nach bestimmten Sachverhalten zu fragen. Als Minister habe ich jeden Mittag mit der Belegschaft in der Kantine gegessen, da konnte ich viel regeln und habe jetzt noch gute Kontakte.“
Hans-Heinrich Ehlen ist auch nach der aktiven Zeit noch Mitglied der Parlamentarischen Vereinigung, ist deshalb in Sitzungswochen regelmäßig in Hannover und führt viele und gute Gespräche. „Da geht es nicht nur um Erinnerungen, sondern es wird sich auch kritisch mit der aktuellen Politik auseinandergesetzt. Die große Koalition in Niedersachsen macht nach meiner Auffassung einen guten Job, vor allem meine Nachfolgerin Barbara Otte-Kinast. Frauen sind viel ehrgeiziger als Männer, die wollen über jede Latte springen. Anfangs hatten wir viel Kontakt, vor allem im Club der ehemaligen Minister.“
In Kalbe gehörte Hans-Heinrich Ehlen bis 2001 dem Gemeinderat an, seither hält er sich aus der örtlichen Politik raus. „In der Börde sage ich meine Meinung, wenn ich gefragt werde, auch wenn es kritisch ist, aber ansonsten halte ich mich zurück. Es ist nicht gut, wenn sich da ein Ehemaliger von außen einmischt. Ich bin ja noch Vorsitzender des Kreistages, und das möchte ich bis zur Kommunalwahl im Herbst 2021 auch noch weitermachen. Dann bin ich 71, da gibt es genug, die dann nachrücken können.“

Monatliche Frühstücksrunde

Heiner Ehlen, wie ihn nicht nur in Kalbe alte Wegbegleiter nennen, trifft sich einmal im Monat mit einer Frühstücksrunde. „Alle paar Monate bin ich dann auch als Gastgeber dran, das macht viel Spaß, weil wir immer tolle Gespräche führen. Im Rotary-Club bin ich auch regelmäßig dabei, und ich bin nach wie vor Präsident des ZJEN, des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer in Niedersachsen. Dadurch bin ich auf Bundesebene auch Vizepräsident des Verbandes. Das geht aber nur, bis man 70 ist, das Amt im Bund muss ich also im Herbst abgeben. Und deshalb muss auch in Niedersachsen ein Nachfolger gewählt werden, denn die Ämter sind miteinander verknüpft. Diese Wahl wird am 12. Oktober stattfinden.“
Als ehemaliger Landvolkvorsitzender gehörte Hans-Heinrich Ehlen 2003 zu den Gründern des Zusammenschlusses der Landvolk-Senioren. „Weil ich dann aber Minister wurde, musste jemand anderer den Vorsitz übernehmen. Und als ich dann wiederkam, sagte Helmut Gieschen zu mir, er habe 15 Jahre für mich den Platz freigehalten. Tja, und nun bin ich da Vorsitzender, und das mach mir viel Spaß. Ganz viele Menschen, die da dabei sind, kenne ich ja noch aus Landjugend-Zeiten.“ Der Senioren-Club habe rund 200 Mitglieder, gut die Hälfte sei dabei, wenn es Vortragsnachmittage gebe.
Und Ehlen macht für den ZJEN noch regelmäßig Standdienst bei der Grünen Woche in Berlin. „Das ist richtig toll, da trifft man jede Menge Bekannte und führt ebenfalls tolle Gespräche.“ Auf Bundesebene hat der ehemalige Minister „Die Initiative“ mitgegründet, wo er noch Mitglied des Kuratoriums ist.
Für den ZJEN sitzt Ehlen im Vorstand der Stiftung Kulturland, ist Mitglied der Feuerwehr und der Sportgemeinschaft kalbe. Termine und Gespräche gibt es genug, von Langeweile kann keine Rede sein. Aber wenn der Altenteiler auf dem Hof gebraucht wird, ist er zur Stelle, klettert auf den Trecker und gibt Gas.


Hans-Heinrich Ehlen ist auf dem Hof als Altenteiler eine Art Mädchen für alles, hilft vor allem gerne bei der Feldarbeit auf dem Trecker mit.

 

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