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Zevener Zeitung vom 13.06.2014

Kreis-CDU sieht sich bestätigt

Ehlen: Geschlossenheit wichtig für gute Wahlergebnisse – „Aufs richtige Pferd gesetzt“

VON STEPHAN OERTEL

ROTENBURG. Die CDU sieht sich im Landkreis Rotenburg im Aufwind. Die jüngsten Wahlergebnisse hätten gezeigt, dass Mehrheiten zu holen sind, wenn die Partei geschlossen auftritt, so führende Christdemokraten während eines Pressegesprächs in Gyhum- Sick. Ihren Blick richteten sie dabei auch schon auf die Kommunalwahl in zweieinhalb Jahren.

Insbesondere die Ergebnisse bei der Europa- und der Landratswahl machen der Union Mut. Bei beiden hatte sie am 25. Mai klar vorne gelegen. Dass Landrat Hermann Luttmann sogar fast 64 Prozent erreichte, habe er nicht erwartet, räumte Kreisvorsitzender Hans-Heinrich Ehlen ein. Luttmann habe viele Wähler überzeugt und es sei ihm gelungen, die Partei zu motivieren. Vor diesem Hintergrund sei der Wahlerfolg des Landrats auch ein Erfolg der CDU, die im Wahlkampf geschlossen hinter ihrem Kandidaten gestanden habe.
Diese auch nach außen hin wahrnehmbare Geschlossenheit habe er mit Blick auf SPD, Grüne und WFB hinsichtlich ihres Kandidaten Hans-Peter Daub nicht wahrgenommen, fügte Ehrenvorsitzender Albert Rathjen hinzu. Dass sich Luttmann nun nach 2006 zum zweiten Mal durchgesetzt hat, ist für ihn auch ein Beleg dafür, dass der CDU-Kreisverband damals auf das richtige Pferd gesetzt hat. Während Daub jetzt sehr allgemein einen neuen Politikstil versprochen habe, ohne deutlich zu machen, was der Amtsinhaber diesbezüglich falsch gemacht habe, habe Luttmann auch die Grenzen eines Landrats benannt, etwa wenn es um Themen wie Vermaisung geht. „Das ist honoriert worden.“

Kritik an der SPD

Schuldenabbau, Investitionen in die Wirtschaft, geringe Arbeitslosigkeit und Ausbau der Infrastruktur inklusive A 20: Laut Ehlen sind dies Themen, für die die CDU und Hermann Luttmann im Landkreis stehen. Vor diesem Hintergrund seien die Wahlergebnisse auch ein großer Vertrauensbeweis für deren Politik. „Das ist ein Ansporn, so weiter zu machen.“ Sein Stellvertreter Marco Prietz gab sich mit Blick auf die Zukunft kämpferisch. Es sei überheblich, wenn SPD-Fraktionschef Bernd Wölbern sagt, dass die Wähler womöglich noch nicht reif seien für einen neuen Politikstil. Dass die Sozialdemokraten vor zweieinhalb Jahren zusammen mit Grünen und WFB die Mehrheit im Kreistag errungen haben, sei auf viele Besonderheiten zurückzuführen. Beispielhaft nannte er das Thema Fukushima, von dem insbesondere die Grünen profitiert hätten.
Dass Daubs Niederlage mit der geringen Wahlbeteiligung zu tun hat, glaubt Albert Rathjen nicht. Im Gegenteil: Wenn erst im September gewählt worden wäre, wie es SPD, Grüne und WFB ursprünglich anvisiert hatten, wäre nicht nur die Wahlbeteiligung geringer, sondern auch das Ergebnis für den parteilosen Bewerber noch schlechter gewesen, ist er überzeugt. Daubs Defizite wären im andauernden Wahlkampf deutlicher geworden, so Rathjen. Allerdings war auch für die Union bei der jüngsten Wahl nicht alles eitel Sonnenschein. Bei drei Bürgermeisterwahlen hatte man das Nachsehen, wobei vor allem die Niederlagen in Zeven und Rotenburg überraschten. Gerade für die Kreisstadt steht noch eine Aussprache an, möglicherweise habe man dort das Potenzial nicht ausgeschöpft, so Mechthld Ross-Luttmann. Hermann Luttmann wurde da deutlicher:
Wenn man als Amtsinhaber so deutlich verliert, hat das mehr als einen Grund. Zu reden sein wird bei der Wahlanalyse auch darüber, ob die Entscheidung Detlef Eichingers klug war, auf einen Wahlkampf weitgehend zu verzichten – und damit auf eine intensive Unterstützung durch die Partei. Für Zeven hofft Hans- Heinrich Ehlen auf ein gutes Miteinander mit dem „grünen“ Bürgermeister Jürgen Husemann im Samtgemeinderat. Immerhin arbeiteten beide Parteien im Stadtrat schon jetzt gut zusammen.

 

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