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Zevener Zeitung vom 21.01.2013

Ehlen verteidigt sein Mandat

Frage "Er oder ich" ist im Wahlkreis 54 klar entschieden - Wölbern dennoch auch zufrieden

Bremervörde. Hans-Heinrich Ehlen hat das Direktmandat im Wahlkreis 54 (Bremervörde) verteidigt. Mit 51,4 Prozent schnitt der 63 Jahre alte Christdemokrat zwar etwas schlechter ab als vor fünf Jahren, zieht aber dennoch mit klarem Vorsprung zum fünften Mal in Folge in den Landtag ein. Sein SPD-Herausforderer Bernd Wölbern verbesserte sich zwar gegenüber 2008 um fünf Punkte, letztlich reichte es aber nur zu 34,4 Prozent.

Dass der Vorsprung am Ende so deutlich ausfiel, hat ihn positiv überrascht, vor allem aber gefreut, sagte Ehlen gestern Abend gegenüber der Zevener Zeitung. Er sieht das Ergebnis auch als Bestätigung seiner bisherigen Arbeit. „Ich werde so weiter machen“, versprach er. 21 581 Frauen und Männer haben für den 63-jährigen Ex-Minister aus Kalbe gestimmt. Das sind zwar 571 weniger als vor fünf Jahren aber immer noch 7152 Stimmen mehr als sein ärgster Herausforderer Bernd Wölbern, hinter dessen Namen entsprechend 14 429 Wähler ihr Kreuz machten.

Der Sozialdemokrat freute sich einerseits, 2630 Stimmen gegenüber 2008 hinzu gewonnen zu haben, auf der anderen Seite aber hat er sein Ziel, Ehlen das Direktmandat abzuluchsen, nicht erreicht. Zufriedenheit und Enttäuschung hielten sich denn auch die Waage, kommentierte der Wohnster das Ergebnis. Im Wahlkampf sei es vielerorts gelungen, eigene Positionen aufzuzeigen, letztlich aber habe man es in einem konservativ geprägten Wahlkreis wie Bremervörde als Sozialdemokrat schwer. „Wir haben gemacht, was möglich war.“

Ein wenig ratlos stimme ihn, dass 38 Prozent der Wähler zuhause geblieben sind. Auf ein Wahlergebnis wie das in Haaßel blicke er aber natürlich gerne, bestätigte er. In der CDU-Hochburg erhielt Wölbern 76,4 Prozent der Erststimmen.

Während die Entscheidung „Er oder ich“ im Wahlkreis 54 schon früh und eindeutig geklärt war, blieb es auf Landesebene bis in die Nacht hinein spannend. Kann Schwarz-gelb weiter machen oder nimmt Rot-Grün das Ruder in die Hand? Ehlen und Wölbern verfolgten den Verlauf des Wahlabends auf ihren jeweiligen Wahlpartys. Er könne mit einer Stimme Mehrheit im Parlament leben, sagte Ehlen. Auch wenn dies mehr Disziplin im Regierungslager erfordere. Sollte es klappen, hätten viele bürgerliche Wähler durchaus auch weise entschieden, ihre Zweitstimme der FDP zu geben. Denn ohne dem wären die Liberalen seiner Einschätzung nach wohl an der 5-Prozent-Hürde gescheitert. Wölbern hoffte naturgemäß auf einen anderen Wahlausgang. Beide wollten unabhängig von diesem Ergebnis aber nach intensivem Wahlkampf vor allem eins: Ein wenig feiern. (oer)


Hans-Heinrich Ehlen bei der Stimmabgabe. Der CDU-Politiker aus Kalbe gewann zum fünften Mal das Direktmandat.
Foto: zz/js

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