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Zevener Zeitung vom 18. April 2007

ILEK-Planer wollen loslegen

Bürgermeister aus der Wümme-Wieste-Niederung übergeben fertiges Konzept an Minister Ehlen

Scheeßel (bn). Einen dicken Aktenordner nahm Hans-Heinrich Ehlen, Minister für den ländlichen Raum, am Montag mit nach Hannover: Das Integrierte ländliche Entwicklungskonzept Wümme-Wieste-Niederung (ILEK), überreicht vom Sottrumer Bürgermeister Hans-Jürgen Krahn für die Gemeinden des ILEK-Gebietes, also die Stadt Rotenburg, die Samtgemeinden Fintel und Sottrum, die Gemeinden Gyhum und Scheeßel sowie der Flecken Ottersberg.

Für die zahlreichen Besucher im Meyerhof wurde aus der Präsentation der innerhalb eines Jahres von den Arbeitsgruppen in 57 Sitzungen ausgetüftelten Leitprojekte ein langer Abend. Wahrscheinlich, so Kritiker am Rande der sorgfältig vorbereiteten und von der Scheeßeler Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele geleiteten Veranstaltung, wäre weniger mehr gewesen. Und hoffentlich verschwindet nicht alles in Schreibtischen und bleibt dort unbearbeitet liegen......
Hans-Jürgen Krahn dankte allen, die an der Erarbeitung der umfangreichen Ergebnisse beteiligt waren – von den Ehrenamtlichen in Vereinen, über private Initiatoren bis zu Mitarbeitern von Verwaltungen. Die Kommunen hatten sich unterschiedlicher Projekte als Paten angenommen. Als Beispiele nannte Krahn Ottersberg, das sich auf den Tourismus und das Gesundheitszentrum spezialisierte, Scheeßel auf den Landschaftspflegeverband und Rotenburg auf das Kulturbüro, das demnächst in der Kreisstadt eingerichtet werden soll.
Krahn, der darauf hinwies, dass sich die über die Kreisgrenzen hinausgehende Zusammenarbeit mit Ottersberg gelohnt habe, unterstrich auch die positiven Ergebnisse der Kontakte mit anderen ILEK-Regionen. Er wandte sich schließlich direkt an Minister Ehlen: Um jetzt richtig „loslegen“ zu können, sei finanzielle Unterstützung notwendig: „Wir werden dann eine innovative, wirtschaftlich gestärkte aber auch kulturell anspruchsvolle für den Menschen lebenswerte Region schaffen.“
Bei dem Erstellten handele es sich um einen Grobplan, jetzt sei ein Regionalmanagement notwendig, das sich an die Umsetzung mache, betonte Bernd-Rüdiger Beitzel, Leiter der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) Verden. Sein Amt , das eng mit den Planern des ILEK zusammenarbeitet, beschrieb Beitzel als Bremser, als Beobachter, als Initiator. Und das jeweils nach Bedarf.... Mit Sicherheit sei sein Amt guter Freund und „stehe auf der Seite der Gemeinden“.

Bevor Sprecher der Gruppen über die Ergebnisse intensiver Arbeit referierten, gab Wolfgang Kleine-Limberg vom Planungsbüro „mensch und region“ aus Hannover einen Gesamtüberblick. Danach ist das ILEK-Wümme-Wieste-Niederung aus der Initiative der Kräuterregion Wieseniederung hervorgegangen, um die regionale Zusammenarbeit auf eine breitere Grundlage zu stellen.
Kleine-Limberg: „Das Motto ‚Wümme im fluss‘ macht deutlich, das vieles in der Region sich in Bewegung befindet und sich durch die gemeinsamen Diskussionen zwischen den zum Teil sehr unterschiedlichen Personen und Interessengruppen viel verändert. Gemeinsame Zielsetzungen und kooperative Projekte sind so entstanden.“
Die Steuerungsgruppe umfasste neben den Hauptverwaltungsbeamten, die Vertreterin des Landkreises, die Bürgermeister der Gemeinden und Ortsbürgermeister sowie die Sprecher der Arbeitsgruppen. Die Steuerungsgruppe stellte die Verbindung zwischen den Arbeitsgruppen, den Gemeinden und den Dörfern her.
Es bestanden folgende Arbeitsgruppen: Natur, Umwelt, Wasser; Kultur und Soziales; Dorf- und Siedlungsentwicklung und Infrastruktur; Landwirtschaft, Agrarstruktur, Kulturlandschaft; Tourismus; Wirtschaft; Regenerative Energie.
Wolfgang Kleine-Limberg: „Die regionale Entwicklungsstrategie wurde im Gegenstromprinzip entwickelt. Ausgehend von den Stärken und Schwächen sowie den Ideen und Projekten erarbeiteten die beteiligten Personen in den Arbeitsgruppen die Handlungsfelder und Maßnahmen.
Vor diesem Hintergrund legten die Arbeitsgruppen Elemente für ein Leitbild vor. Es spiegelt die Schwerpunktsetzungen der Handlungsfelder wider und steht mit ihnen in direktem Zusammenhang. Dabei wurde bewusst eine Projektion auf das Jahr 2050 vorgenommen. Es soll deutlich werden, dass nicht alle Vorstellungen in kürzester Zeit zu erreichen sind. Vielmehr hat sich die Region auf einen Weg begeben, gemeinsam neue Ziele anzustreben.“


Minister Hans-Heinrich Ehlen (Mitte) wird von Bürgermeister Hans-Jürgen Krahn das integrierte ländliche Entwicklungskonzept Wümme-Wieste-Niederung in Anwesenheit der übrigen Mitglieder der Steuerungsgruppe übergeben.
Foto: bn

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