Zevener Zeitung
vom 09. September 2005
Hartnäckigkeit gehört dazu
Minister Hans-Heinrich Ehlen nimmt Sorgen telefonisch auf
Kalbe/Hannover (rsk). Über 30 Anrufe und Faxe haben Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) erreicht, als er am 10. Februar am Telefon saß, um sich der Sorgen und Nöte der Bürger anzunehmen. Wegen der großen Resonanz wurde noch am gleichen Tag ein weiterer Termin für den 10. September festgelegt.
Seit 1999 hat Ehlen mehrere Sorgen-Telefon-Aktionen zu Themen wie Unterricht, Ausbildung und Arbeitslosigkeit gestartet. Die ZZ sprach mit ihm und Alfred Rathjen, seinem Mitarbeiter im örtlichen Ministerbüro.
Die Sorgen der Anrufer waren vielfältig, schildern sie. Unternehmer klagten über mangelnde Mathematik- und Deutschkenntnisse von Schülern und unbesetzte Ausbildungsplätze, aber auch Sorgen über überlaufende kaufmännische Berufe und den langen Berufsschulunterricht in der Ausbildung wurden geäußert. Auch mit Fragen über den öffentlichen Dienst, den Zugang zu Lehrerberufen, über den Naturschutz, die Verpachtung von Landesjagden sowie über Beiträge zu Unterhaltungs- und Deichverbänden sah sich der Minister konfrontiert. „Das kann man nicht alles allein abarbeiten“, räumt er ein und stellt zugleich fest: Die viele Arbeit hat sich ein Stück weit gelohnt. „oft muss man nur einen Weg aufzeigen und Informationen weitergeben“, so der Minister aus Kalbe. Auf diese Weise habe er vielen Anrufern schon helfen können. Gelegentlich gelte es aber auch, harte Nüsse zu knacken.
„Es kommen viele Sachen, die eine lange Vorgeschichte haben. Und da glauben die Leute, dass dieses der letzte Strohhalm ist.“ Oft sei der Erwartungshorizont bei den Anrufern gewaltig. Bei schwierigen Fällen lade er auch schon mal nach Hannover ein, um dessen Problem am Rande des Plenums zur Sprache zu bringen. Dort sei viel Fachkompetenz aus allen Ministerien vorhanden.
Mehrere Ebenen gefragt
Wenn allerdings nichts zu machen ist, sagt Ehlen das auch sofort, betont Alfred Rathjen. Bei manchen Problemen glaube man erst gar nicht, dass es die wirklich gibt. „Aber wenn man der Sache nachgeht, zeigt es sich, dass es doch so ist.“ Laut Rathjen seien schon Fälle gelöst worden, „bei denen wir selbst nicht damit gerechnet haben.“ Und ein bisschen Hartnäckigkeit gehört auch dazu, ergänzt Ehlen.
Die vorgetragenen Probleme berühren unterschiedliche Ebenen. Fragen zu Windparks werden beispielsweise im Landkreis behandelt. Ist dagegen das Land zuständig, bemüht sich der Minister in Hannover um eine Lösung. Auf diese Weise werden die vorgetragenen Sorgen und Nöte über die Ministerialbeamten und Fraktion auch schon mal ein Thema in der Politik, erklären Rathjen und Ehlen. Die beiden sind sich einig: „So bekommt man auch mit, was Volkes Stimme ist.“ Die Anrufe vom Februar-Termin seien inzwischen eigentlich alle abgearbeitet, fügt Rathjen hinzu.
Welchen Nutzen die Telefon-Aktion bringen kann, erläutert der Minister an einem konkreten Beispiel. Ein mittelständischer Unternehmer habe ihm die Probleme seines Betriebes geschildert. Hier habe man helfen können. „Zwei Wochen später hat er sein Konzept auf Landesebene vorgestellt und er hat eine Landesbürgschaft erhalten.“ Solche speziellen Probleme, so Hans-Heinrich Ehlen, seien für ihn eine Art Barometer und zeigten ihm, wo es bei den Menschen brennt.
Nächste Aktion morgen
Am morgigen Sonnabend, 10. September, steht die nächste Telefon-Aktion auf dem Terminplan des niedersächsischen Landwirtschaftsministers. Von 9 bis 12 Uhr ist Hans-Heinrich Ehlen unter der Telefonnummer 04282/1625 zu erreichen. Die CDU-Landtagsabgeordnete Mechthild Ross-Luttmann aus Rotenburg-Unterstedt, sie sich seit 2003 an der Telefon-Aktion beteiligt, ist zur gleichen Zeit unter Telefonnummer 04269/6160 zu sprechen. zurück |