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Zevener Zeitung 18.11.2004

„Ehlen-Bauch“ heute eine Begriff in Europa

Launige Festrede des Landwirtschaftsministers beim Steckrübenball

Sittensen/Hamersen (kv). Der Landwirtschaftliche Verein der Börde Sittensen feierte jetzt bereits den 32. Steckrübenball. Und das, obwohl der Verein erst 31 Jahre existiert. Etwa 70 Gäste fanden an dem Abend den Weg nach Hamersen in das Gasthaus „Zur alten Linde.“

„Im ersten Jahr haben wir einfach zweimal gefeiert“, erklärte Georg Rathje, Vorsit-zender des Vereins, lächelnd die Diskrepanz der Jahreszahlen. Seitdem kommen die Landwirte einmal im Jahr zusammen, um gemeinsam einen vergnüglichen Abend zu verbringen. Auch in diesem Jahr nahmen wieder namhafte politische Vertreter an der Festveranstaltung teil. Aus Sittensen wurde Bürgermeister Hans-Hermann Evers begrüßt. Der Landwirtschaftliche Verein nebst Landfrauen und Landjugend trügen einen großen Teil zu der guten Gemeinschaft in der Börde bei, lobte Evers und verwies auf vergangene Erntefeste. In den Börde-Orten müsse auch künftig an einem Strang gezogen werden, um gemeinsam etwas zu erreichen. Neid und Konkurrenzdenken seien hier schlechte Ratgeber. Ganz offiziell folgte auch der Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Hans-Heinrich Ehlen, der Einladung. Der Minister kam zunächst auf die Historie des Vereins zu sprechen. Er selber war anfangs in der Landjugend aktiv, bis er mit Mitte Zwanzig, vor 31 Jahren, mit 13 weiteren Vertretern aus der Börde, den Landwirtschaftlichen Verein gründete. 18 Jahre sei er dann dessen Vorsitzender gewesen. Vielerlei Aktivitäten und Pläne hätten in den Jahren Gestalt angenommen. Vorträge seien besucht und Erntefeste ausgerichtet worden, Ausflüge ins Theater oder Varietè standen auf den Terminkalendern, erinnerte Ehlen.
Zu jener Zeit habe er es sich nicht träumen lassen, einmal mit dem Ministerpräsidenten von Niedersachsen an einem Tisch zu sitzen. Heute gehöre er zum Team von Christian Wulff, Rückhalt habe er bei all seinem Tun immer in der Familie gefunden. Hier wie dort sei die direkte Aussprache der richtige Weg. „Nicht um den heißen Brei reden, sondern Dinge beim Namen nennen“, meinte Ehlen. In der Politik wie bei der EU-Agrar-Reform müsse nicht nur bis morgen, sondern bis übermorgen gedacht werden. Die für Niedersachsen erarbeiteten Vorschläge würden bis auf europäischer Ebene Beachtung finden.
Der entstandene Kompromiss würde in Fachkreisen auch „Ehlen-Bauch“ genannt, fügte der Minister schmunzelnd an. Mit der Ansprache des Ministers klang der offizielle Teil aus und Musik und Tanz dominierten den Rest des Abends.


Minister Ehlen bei seiner launigen Festrede.                   Foto: kv

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