Aktuelles aus der Region
Sonntagsjournal 14. September 2003 Heiner Ehlen: "Up Plattdüütsch ward keener öber't Ohr haut" Glanzvorstellung in der Sparkasse Zeven von Hermann Tödters Buch "Up 'n Dörp is dat nu mol anners" Zeven (mi). Gestern hatte sich eine große Schar von geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie viele Freunde der plattdeutschen Sprache im Kundencenter der Kreissparkasse Rotenburg-Bremervörde in Zeven zusammengefunden, um der Vorstellung des lange erwarteten Buches von Hermann Tödter beizuwohnen. Den Auftakt der kleinen Feierstunde machten die singenden Heimatfreunde aus Selsingen mit dem Lied "Plattdütsch, dat is use Sprook." Nach dem der stellvertretende Leiter des Firmenkundenzentrums Zevens die Begrüßung übernommen hatte, zeigte Geschäftsstellenleiter Henri Blanken noch einmal auf, dass die Stiftung der Sparkassen mit Vorlesewettbewerben und Theater up Platt die niederdeutsche Sprache engagiert fördere. So auch nun das Tödter-Buch. Heiner Ehlen Das nun gar ein echter
Minister die Hauptrede hielt, liegt ganz einfach in der Tatsache begründet,
dass Hermann Tödter die Schwester von Landwirtschaftsminister Heiner
Ehlen, Elfriede, geheiratet hat. Ehe er zu reden begann, klingelte sein
Handy. "Dat mütt ja kamen," sagt Heiner. Dann legt unser
aller Landwirtschaftsminister los. Er vergisst auch nicht, dem Sittenser
Bürgermeister zu sagen, dass Hermann Tödter ja ein echter Kalber
sei, wenngleich er der Gemeinde Sittensen zugerechnet würde. Ehlen
sagt, dass jemand der Plattdeutsch spricht, niemand übers Ohr haut.
Natürlich auf Platt. Bewundernd stellt Heiner Ehlen fest, dass sich
sein Schwager noch mit 70 Jahren der Computertechnik verschrieben hat,
und dass er alle seine über 40 000 Dias darin archiviert habe. Ja,
fotografiert habe er die Natur schon immer viel. Das änderte sich
zwar nicht, als er seine Schwester Elfriede kennen gelernt habe, nur waren
dann die Motive zuweilen schon mal anders gelagert. Ein Buch für alle Gelegenheiten Es sind kleine Geschichten,
die viele so oder ähnlich schon einmal erlebt haben, Geschichten
zum Nachdenken oder zum Schmunzeln. Es wird auch über Begebenheiten
aus unserer Region berichtet. Der Leser erhält viele interessante
Informationen über Land und Leute. Einwohner aus 45 Orten werden
einiges aus ihrer Umgebung wiedererkennen, zugleich auch Neues erfahren
oder durch Text und Fotos an fast Vergessenes erinnert. Andererseits soll
das Buch auch motivieren, die plattdeutsche Sprache zu benutzen und zu
fördern. Allein 169 Wörter aus dem Sprachschatz unserer Altvordern,
Wörter, die zum Teil vergessen und nur selten in unserer Zeit benutzt
werden, finden sich in den 37 Kurzgeschichten. Sie werden im Anhang zum
besseren Verständnis gesondert erklärt.
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