Aktuelles aus der Region
Pressemitteilung vom 10.04.2014 Gutachten stößt auf UnverständnisKritik an Geruchsimmissions-Richtline / Gespräch mit Sozialministerin Cornelia RundtWer auf dem Dorf aufgewachsen ist und auch dort bauen möchte, stößt mitunter an Grenzen - an rechtliche Grenzen. Denn die Erteilung von Baugenehmigungen in Gemeinde- oder Ortskernen ist vielfach nicht mehr möglich. Die strenge Anwendung der Geruchsimmissions-Richtlinien (GIRL) macht viele Bauanträge unmöglich. „Bei Dorfbewohnern, meist junge bauwillige Familien, die dort geboren und aufgewachsen sind, stößt dieses Bauausschlusskriterium auf Unverständnis, da sie mit den Gegebenheiten vertraut sind und gerne in ihrem Heimatort ihren Lebensmittelpunkt behalten möchten“, sagt Hans-Heinrich Ehlen, Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Die Immissionsrichtlinie errechnet die zu erwartenden Geruchsbeeinträchtigungen, die von einer bestehenden landwirtschaftlichen Tierhaltung ausgehen können. Dabei werden alle Tierzahlen (Stallplätze) zusammengezählt und deren Geruchspotential in Prozent der Jahresstunden, in Bezug zur Entfernung von Stall zur beantragten Bebauung, ermittelt. Die GIRL gibt die Anzahl der Stunden vor, in denen es "stinken darf": Im sogenannten Dorfgebiet sind 15 % der Jahresstunden erlaubt, im Außenbereich sind es 20 %. Der Landtagsabgeordnete Ehlen beurteilt die derzeitige Rechtslage als übertrieben. Sie bedeute vielerorts das Aus für die Entwicklung und den Erhalt der Dörfer. „Auf der einen Seite soll die Entvölkerung unserer Dorfkerne verhindert werden, auf der anderen Seite ist der Neubau oder die Umwidmung von Altgebäuden zu Wohnraum nicht möglich“, kritisiert der Politiker. Nach einer genauen Analyse soll auf regionaler Fachebene, mit der Kreisverwaltung und dem städtischen Bauamt, nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden. Ziel ist es, ein Miteinander von Wohnbebauung und Tierhaltung zu ermöglichen. Ein weiteres Gespräch ist für die zweite Maihälfte geplant.
|