Aktuelles aus der Region

zurück

Pressemitteilung vom 07. April 2012

Information über den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)  im LK Rotenburg

CDU-Arbeitskreis diskutiert mit Interessensvertretern im Nahverkehr

Rotenburg/Zeven   Der Nahverkehr wird gerade in Anbetracht des demographischen Wandels zukünftig ein wichtiger Standortfaktor für den ländlichen Raum werden. Vor diesem Hintergrund hat der CDU-Kreistagsabgeordnete und Bürgermeister der Stadt Zeven, Hans-Joachim Jaap, die anstehende Fortschreibung des Nahverkehrsplans im Landkreis dazu genutzt, 2 Anträge zu stellen, die von allen Mitgliedern des Kreistages unterstützt wurden. Zum einen wird sich ein Arbeitskreis intensiv mit den Inhalten des neuen Nahverkehrsplans beschäftigen, zum anderen soll ergänzend zum bestehenden Linienverkehr untersucht werden, inwieweit sich der Nahverkehr durch ergänzende bedarfsorientierte Angebote verbessern lässt.
In diesem Zusammenhang ist auch die Veranstaltung zu sehen, zu der der Vorsitzende des Arbeitskreises Mobilität im Fachausschuss „Wirtschaft und Verkehr“ des CDU-Kreisverbandes, Hans-Joachim Jaap, eingeladen hatte. Zu dieser gut besuchten Informationsveranstaltung waren neben Vertretern der Verkehrsgemeinschaft Nord-Ost (VNO) und der Busunternehmen die Vertreter von Landkreis, Städten und Gemeinden einschl. Schulen, Senioren-und Präventionsräte, Bürgerbusvereine, Polizei sowie Inhaber größerer Industrie- und Gewerbebetriebe erschienen, um über mögliche zukünftige Verbesserungen des ÖPNV im Landkreis zu diskutieren.
CDU-Kreisvorsitzender  und Landtagsabgeordneter Hans-Heinrich Ehlen verwies in seiner Begrüßung auf die eingeleitete Fortschreibung des  Nahverkehrsplanes für den Landkreis für den Zeitraum von 2013 bis 2017, wozu demnächst nach sicherlich ausgiebigen Beratungen die Stellungnahmen von den Städten und Gemeinden   und die in einer Vielzahl zu beteiligenden Stellen abzugeben seien, über die sodann in den Gremien des Landkreises zu beraten  sei.
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Mobilität im Fachausschuss „ Wirtschaft und  Verkehr“, Kreistagsabgeordneter Hans-Joachim Jaap aus Zeven, ging danach einleitend auf die Gründe ein, weshalb die Verkehrsnachfrage auch im Landkreis Rotenburg zunehmen wird. Die steigende Nachfrage wird sich jedoch als Bedarf im ÖPNV nur dann umsetzen lassen, wenn das Angebot attraktiv ist und da gibt es im Moment noch einige Defizite.
Die Nachfrage nach Bürgerbussen; die Fahrtdauer im Grundliniennetz zwischen den Mittelzentren sowie die Erreichbarkeit der Ortsteile und der Arbeitsplätze zeigen, dass der derzeitige ÖPNV diesen Bedarf offensichtlich nicht attraktiv genug abdecken kann.. Eine Untersuchung der IHK Stade bestätigt diese Einschätzung.
Jaap machte auch deutlich, dass der zukünftige Bedarf aus finanziellen Gründen nicht ausschließlich mit Linienverkehr abzudecken sei. Es ist jedoch vorstellbar, aus einer Kombination des ÖPNV mit schnellen Anbindungen der Mittelzentren an die Oberzentren, einer schnellen Grundlinie im Landkreis von Bremervörde nach Visselhövede, der Einbindung der Bürgerbusse und nachfragegesteuerten Angeboten sowie der Förderung von Pendlerportalen im Internet eine Verbesserung des ÖPNV in Landkreis zu erreichen.
Für den Landkreis als Träger des ÖPNV  wurden vom Geschäftsführer der VNO die in den Entwurf zur Fortschreibung des Nahverkehrsplanes eingearbeiteten Veränderungen gegenüber dem geltenden Plan im Einzelnen vorgetragen. Wichtige Faktoren für die Zukunft seien der Ausbau von tariflichen Lösungen zum HVV und ein Übergang zum VBN sowie die Schaffung eines Grundliniennetzes mit Erarbeitung reines integrierten Verkehrskonzeptes, wozu  auf das zur Zeit von der VNO in Arbeit befindliche Konzept für den ÖPNV im Landkreis Uelzen verwiesen wurde.
Weiter als der Landkreis Rotenburg ist im Hinblick auf den bedarfsorientierten Nahverkehr mit besserer Versorgung für Berufspendler, junge Familien und ältere Mitbürger bereits der Landkreis Vechta. Jaap hatte daher zu dieser Veranstaltung auch Herrn Benz von der Firma Telenet eingeladen, der die Studie für ein neues  Mobilitätssystem im Landkreis Vechta begleitet hatte. Kernpunkte für dieses neue öffentliche Mobilitätssystem seien die Mobilitätsangebote mit bedarfsorientierten Bedienformen in der Fläche und ein integriertes Mobilitäts-Management mit weitreichenden Maßnahmen zur Information, Beratung, Koordination, Marketing, Service und Mobilitätskulturentwicklung mit Verbesserung die Wertschätzung der Bevölkerung für den ÖPNV.
Eckpfeiler des hierbei zu bildenden  neuen  Konzeptes sind die Einführung von Rufbussen als bedarfsorientierte Ergänzung des vorhandenen öffentlichen Nahverkehrs, wozu die Organisation der Fahrten über eine Mobilitätszentrale mit entsprechender Fahrtanmeldung, Art und Anzahl der Kleinbusse sowie durchführender Dienstleister in Kooperation mit Taxi- und Mietwagenunternehmen im Einzelnen erläutert wurden.
Der Vorteil des sich nach der Studie ergebenden neuen  ÖPNV-Gesamtsystems, das im bundesweiten Aktionsprogramm „effizient mobil“ als bestes Konzept eines Landkreises in Deutschland ausgezeichnet wurde, ist die Einbindung der gesamten Fläche des Landkreises in das ÖPNV-Angebot und damit die bessere Möglichkeit für alle Interessensgruppen, ihre Ziele nicht nur mit dem Auto sondern auch mit dem ÖPNV zu erreichen
Eine ausgiebige Diskussion  zum gesamten Komplex schloss sich an die Vorträge an. Am Ende wurde klar, dass auf der einen Seite der ÖPNV neben der Schülerbeförderung im Grundliniennetz direkter und schneller werden muss. Auf der anderen Seite wird es nur gelingen, den ÖPNV zu verbessern, wenn man das gute Engagement der Bürgerbusvereine und das Angebot der Taxi- und Mietwagenbetriebe als bedarfsorientiertes Angebot in den ÖPNV mit einbindet. Diese Zielrichtung gilt es jetzt in dem Arbeitskreis des Kreistages bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans weiter zu verfolgen.

 

zurück