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Journal am Sonntag vom 27.03.2005

Hans-Heinrich Ehlen nah am Stint

Tatkräftige Unterstützung für Elbfischer

KREIS ROTENBURG. Vier Mann, alle dick eingepackt, stehen bei Wind und Regen in einem kleinen Fischerboot auf der Elbe. Nur einer spürt nicht, wie die Kälte langsam unter das Ölzeug kriecht. Er arbeitet schwer und packt kräftig zu mit den schon etwas klammen Fingern. Reuse um Reuse zieht der aus dem kalten Wasser, jede gefüllt mit kiloweise kleinen, glänzenden Fischen.
Es ist Stintsaison an der Elbe und der Stintfang ist harte Knochenarbeit. Doch norddeutsche Spezialität, der Stint, lockt nicht nur alljährlich zigtausende Feinschmecker in Lokale an der Elbe. Der dort schwitzt auf dem Fischerboot, aufmerksam beobachtet von seinen Begleitern, ist kein geringerer als der Niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen.
Er wurde im vergangenen Sommer auf dem Elbfischerfest in Bleckede von den Fischern zum „Freien Elbfischer“ gekürt. Damit hat er nicht nur die Aufgabe übernommen, sich für die Zukunft des Fischfangs und den Erhalt der Elbfischertraditionen einzusetzen, sondern er hat auch das Recht für einen freien Fischzug auf der Elbe erhalten.
Dieses Fischereirecht hat der Freie Elbfischer und Minister nun eingelöst. Unterstützt von den Fischern Wilhelm und Werner Grube und Tim Hedrich. Letzterer geizt nicht mit Anerkennung für den schwer arbeitenden Landwirtschaftsminister: „Der kann zupacken, das merkt man sofort!“
Wo es noch anzupacken gilt, vor allem politisch, war dann auch das Thema beim anschließenden Stintessen im Restaurant der Brüder Grube. Eingeladen hatten die Gemeinschaftsinitiative (GI) der Elbfischer, ein Zusammenschluss aller Fischereirechteinhaber und –ausübender zwischen Schnackenburg und Hoopte, das Elbfischereibüro in Bleckede sowie der Niedersächsische Landesfischereiverband.
Und die unter Fischern üblich, wurde Klartext geredet. Die Entwicklung der Aal bestände und zukünftige Besatzmaßnahmen waren ein Anliegen.
Minister Ehlen zeigt, dass er nicht nur zupacken, sondern auch interessiert zuhören und nachfragen kann und sicherte eine wohlwollende Prüfung in seinem Ministerium zu. Ein anderes wichtiges Thema war die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Regelung für den Angelsport und den Angeltourismus an der Elbe. Otto Hammermeister, Bezirksleiter im Landessportfischerverband aus Winsen, und Axel Schlemann, Projektkoordinator der Elbfischereibüros, zeigten anschaulich, wo es hakt. Wichtig sei nicht nur eine für jedermann verständliche Regelung, sondern auch eine zügige Umsetzung.
Ludger Bisping, Bürgermeister von Bleckede, unterstrich noch einmal die Dringlichkeit gerade im Hinblick auf den gewünschten nachhaltigen, sanften Tourismus. Auch hier sichert Hans-Heinrich Ehlen seine volle Unterstützung zu. „wir müssen zukünftig mehr projektbezogen denken und arbeiten, institutionelle und strukturelle Förderung wird es immer weniger geben. Und projektbezogen heißt auch ergebnisorientiert“, so der Minister. „Wir müssen es ermöglichen, dass die Projektträger vor Ort unterstützt und nicht behindert werden. Gerade in strukturschwachen Regionen ist das wichtig. Dazu sind unsere Behörden da.“

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