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Kolumne in der Bremervörder Zeitung am 15.06.2013

Einsatz der vielen Helfer beim Elbhochwasser ist zu bewundern

Liebe Leserinnen und Leser,
Zeitungen, Fernsehen und Rundfunk halten uns fast rund um die Uhr auf den neuesten Stand über das Elbhochwasser. Die Bereitschaften unserer Feuerwehren lösen sich in zwei- bis dreitägigen Intervallen beim Einsatz an den Elbdeichen ab. Die Bevölkerung spendet für die in Not geratenen Menschen. Verantwortliche Politiker sagen schnelle Hilfe zu und so manche Fürbitte wird auf den Weg gebracht. Menschen verlieren ihre Wohnung und ihr Hab und Gut, sie müssen ihre Wohnstatt verlassen und teilweise in Notunterkünften verweilen. Vieh wird ins Hinterland evakuiert und in Sicherheit gebracht. Es ist eine harte Zerreißprobe, auf die unsere Gesellschaft gestellt wird. Ich freue mich über die große Solidarität sehr und hoffe, dass fallende Pegelstände die gewünschte Entlastung bringen.
Schon geht es in den Medien aber auch darum, nach den Ursachen zu forschen oder gar Schuldige zu finden. Der Klimawandel, fehlende Flutpolder, Versiegelung der Flächen, zu viele Eindeichungen in den Flussoberläufen, zu viel und zu großer Bewuchs in der Vordeichflächen und irgend eine Schuld wird sicher - wie immer - auch den Landwirten wieder angelastet werden. 
Sicher müssen Fehlentwicklungen analysiert und diskutiert werden.  Mir ist  in der jetzigen Lage jedoch die praktische Hilfe für die Menschen vor Ort wichtiger. Seitens des Landes und des Bundes ist in Sachen Hochwasser- und Küstenschutz sehr viel auf den Weg gebracht worden, nachdem die Hochwässer seit 2001 andere   Dimensionen angenommen haben. Die Deiche an der Elbe und deren Nebenflüsse sind stetig erhöht und verstärkt worden. Schutzwände und Fluttore wurden an besonders gefährdeten   Abschnitten oder Stadt- und Ortsteilen errichtet und die   Katastrophenschutzvorkehrungen in den Verwaltungen verstärkt und professionalisiert.
Inwieweit in der Analyse und der Abstimmung von Ober-und Unterlieger neue Erkenntnisse zu neuem Handeln zwingen, müssen wir abwarten. Ich halte es für wichtig, den Praktikern im Wasserbau einen größeren Spielraum einzuräumen, um den Jahrhunderthochwässern zu begegnen. Die Ideologen, die selber nichts zu verlieren haben, können sich auch mal zurück halten.
Das Sprichwort: „All zu kluge Leute vollbringen selten große Werke“, gilt nach meiner eigenen Erfahrung auch heute noch.
Ein ruhiges Wochenende wünscht Ihnen

Ihr Heiner Ehlen

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